Angst ist nicht das Ergebnis einer Ursache, sondern unsere Bewertung dazu.

Dieser Satz mag zunächst verwirrend klingen. Schließlich scheint es doch offensichtlich, dass bestimmte Situationen oder Ereignisse Angst auslösen. Doch die Psychologie zeigt uns, dass es nicht die Situation selbst ist, die uns ängstigt, sondern unsere Interpretation und Bewertung dieser Situation.

Was bedeutet das konkret?

Stell dir vor, du stehst vor einer Prüfung. Das ist eine Situation, die bei vielen Menschen Angst auslöst. Aber warum? Ist es die Prüfung selbst, die Angst macht? Oder ist es vielmehr die Vorstellung, zu versagen, das Urteil der anderen oder die Konsequenzen eines möglichen Misserfolgs?

Die Rolle unserer Gedanken

Unsere Gedanken spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir Situationen wahrnehmen und bewerten. Wenn wir uns beispielsweise ständig fragen: „Was, wenn ich durchfalle?“, verstärken wir unsere Angst. Denn unser Gehirn sucht dann automatisch nach Belegen dafür, dass diese Befürchtung wahr werden könnte.

Die Macht der Bewertung

Je nachdem, wie wir eine Situation bewerten, können wir uns entweder ängstlich oder gelassen fühlen. Ein und dieselbe Situation kann für verschiedene Menschen ganz unterschiedliche Gefühle auslösen. Das liegt daran, dass wir alle über individuelle Erfahrungen, Werte und Überzeugungen verfügen, die unsere Wahrnehmung prägen.

Was können wir tun?

  • Gedanken beobachten: Anstatt unseren Gedanken blind zu folgen, können wir sie bewusst beobachten und hinterfragen. Sind sie hilfreich oder verstärken sie meine Angst?
  • Die Situation neu bewerten: Versuche, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Was ist das Schlimmste, das passieren könnte? Und wie würde ich damit umgehen?
  • Achtsamkeit üben: Achtsamkeitsübungen helfen uns, im gegenwärtigen Moment zu bleiben und uns von unseren Ängsten zu lösen.
  • Professionelle Hilfe suchen: Wenn du mit starken Ängsten zu kämpfen hast, kann eine Therapie hilfreich sein.

Fazit

Angst ist ein komplexes Phänomen, das nicht nur von äußeren Umständen, sondern auch von unseren eigenen Gedanken und Bewertungen beeinflusst wird. Indem wir lernen, unsere Gedanken zu beobachten und zu verändern, können wir unsere Ängste besser verstehen und bewältigen.

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